21.-24. August 2014 - MTB-Tage in der Schweiz

Schon vor einiger Zeit entschlossen sich Roland, Iris und ich, einige MTB-Tage im österreichisch-schweizerischen Grenzgebiet anzubieten. Da diese Touren teilweise von uns vorher noch nicht befahren wurden, fand sich dieses Unternehmen auch nicht in der schriftlichen Aussendung des AV wieder, sondern wurde nur auf der Homepage der Ortsgruppe Seekirchen unter Gruppen/Mountainbiken verlautbart.

Am 21. August, Schlechtwetter in Salzburg, heftige Regenschauer im Bayrischen und einigen blauen Lücken im Inntal, starteten wir ohne der erkrankten Iris Richtung Pfunds, wo noch Guntram von der Sektion Dornbirn zu uns stieß.

Die „Ersttagsroute“ wurde auch am späten Vormittag noch in Angriff genommen. Wir bestiegen die Seilbahn, die uns von Scuol auf Motta Naturns auf 2150m Seehöhe brachte. Ab dort war teils steil zu kurbeln. Dies hörte bei Alp Clünes 300m höher auf. Ab dann ging es bei immer schöner werdendem Wetter auf Trails über Almwiesen, Bachbette und Sumpfstücke bergab bis Alp Valmala und auf Wanderwegen weiter bis Ardez, von dort in ständigem bergauf bergab meist auf Straßen über Ftan zurück nach Scuol. Trotz der Minimierung der Anstiegshöhe waren wir alle redlich müde.

„Free Bernina“ ist der Name der zweiten Tour. Mit dem Auto ging es über St. Moritz und Pontresina bis Morteratsch auf der Nordwestseite des Berninapasses. Tief hängende Wolken ließen uns nichts Gutes erahnen. Bestärkt durch andere Radlwillige kämpften wir uns die erste Steilstufe bis Bernina Suot hoch. Danach genossen wir die weitere flache Auffahrt bis zur Passhöhe. Beim dort oben liegenden Lago Bianco zwang uns einsetzender Regen zu vermehrter Kleidung. Eine flowinge Abfahrt nach Alp Grüm (Gasthaus und Bahnstation) ließ unser Herzen höher schlagen. Das Gasthaus zu betreten hatten wir vorerst Hemmungen aufgrund unserer inzwischen schmutzigen Kleidung, die Gaststube war nämlich mit Teppichen ausgelegt. Aber eine Hütte voller Radler ließ uns die Bedenken ignorieren, und wir gönnten uns einige warme Getränke. (Kaffee und Heiße Schokolade, nicht Glühwein und Punsch!) Hier trafen wir auch einen 65-jährigen Bergführer, der 14mal am New York Marathon teilgenommen hat und im Alter von 62 mit einer Zeit von unter drei Stunden zweiter geworden ist.
Bei immer besser werdender Sicht erfreute uns ein total angenehmer Trail bis nach Cavaglia, wo wir dem Gletschergarten mit seinen vielen Gletschermühlen einen Besuch abstatteten.
Von hier bis Poschiavo gab es zwei Möglichkeiten, eine Straßen- und eine Trailversion. Da sich die Sonne auch schon hervortraute, nahmen wir letztere. Die teils starke Ruppelei, schlechte Wegbeschaffenheit und engen Kehren forderten hohe Konzentration und beanspruchten Handgelenke und Schultermuskulatur. Aber die Aussicht auf Kaffee und die erlebnisreiche Bahnfahrt zurück hinauf auf den Berninapass ließen uns zielstrebig auf Poschiavo zusteuern.
Alleine die Bahnfahrt mit ihren Ausblicken ist schon eine Reise wert. Vom Berninpass ging es an den Seilbahnen auf den Piz Lagalb und die Diavolezza vorbei zurück hinunter nach Morteratsch, wo wir mit einem herrlichen Blick auf Piz Bernina, Piz Morteratsch und Piz Palü belohnt wurden.

Über den dritten und vierten Tag braucht nicht viel geschrieben zu werden, denn Schlechtwetter ließ das Fahren in größerer Höhen eher dem Bereich der Sinnlosigkeit zuordnen.